Ein Stimmungsbild – erstellt aus Feedback von Beteiligten und Betroffenen verschiedener Branchen
Improvisation, Flexibilität, Toleranz; ohne diese wäre die quasi übernacht Umstellung auf Homeoffice kaum denkbar und schon gar nicht machbar gewesen. Mittlerweile ist allen Beteiligten klar, dass es Zeit ist, einen klareren Rahmen für die Zukunft des Homeoffice zu schaffen, angefangen bei der Gesetzgebung, damit Homeoffice auch mittelfristig und langfristig ein Erfolg sein kann.
Daher überrascht es nicht, dass das Stimmungsbild einiges an Verbesserungspotenzial rund ums Thema aufzeigt.
Viele Beschäftige wünschen sich, vom Arbeitgeber weniger allein gelassen zu sein. So sind die Arbeitsbedingungen zuhause häufig unzureichend und herausfordernd; sowohl bei der ergonomischen Ausstattung der Homeoffice Arbeitsplätze als auch bei den technischen Gegebenheiten. Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten und damit einhergehend geringere Qualität im Austausch sind oft die unerwünschte Folge.
Es scheint, dass sich viele Arbeitgeber nicht ausreichend für die Ausstattung der Homeoffice Arbeitsplätze verantwortlich fühlen. Es wurde zwar zumindest der Transport von Schreibtischen und Bürostühlen vom Büro zum Homeoffice organisiert; jedoch passt das Büro Equipment häufig nicht für die räumliche Situation zuhause.
Zuhause störungsfrei zu arbeiten ist und bleibt eine Herausforderung dort, wo Kinderbetreuung, Homeschooling etc mit Homeoffice Arbeiten in Einklang zu bringen sind. Immer öfter folgt darauf eine Verringerung der Qualität der Ergebnisse.
Auch steigen Arbeitsunfähigkeit und Fehlzeiten seit einigen Monaten bei den Beschäftigten im Homeoffice. Die häufige Nichteinhaltung der gesetzlichen Pausen- und Ruhezeiten und die hier genannten Faktoren führen vermehrt zu Überlastung, Problemen mit dem Bewegungsapparat und somit zu Ausfallzeiten.
Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz, wie sie in der SARS CoV 2 Arbeitsschutzregel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gefordert werden, wurden von unseren Gesprächspartnern nur selten bestätigt.
Fazit: Gemeinsam mit dem Gesetzgeber, Arbeitgebern und Arbeitnehmern darf und muss weitergearbeitet werden, zum Gelingen von gesundem und erfolgreichem Arbeiten von zuhause.
Autor: Gottfried Wimmer, Fachkraft für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz